Die Judo-Techniken lassen sich grob in fünf Grundtypen einteilen:
1.) Wurftechniken (Nage-waza)
Wurftechniken werden angewandt um den Partner vom Stand in die Bodenlage zu bringen. Es existiert eine Vielzahl von Möglichkeiten dieses Ziel zu erreichen. Dabei reicht die Auswahl vom einfachen Bein stellen (O-soto-otoshi) bis hin zu spektakulären Aushebern (Kata-guruma) oder auch dem klassischen Überkopfwurf (Tomoe-nage), der in vielen Hollywood Actionfilmen wiederzufinden ist.
2.) Haltetechniken (Osae-komi-waza)
Mit Haltetechniken wird der geworfene Partner in der Rückenlage am Boden fixiert. Werden sie gut ausgeführt, ist es selbst mit speziellen Befreiungstechniken sehr schwierig, aus diesen zu entkommen. Man teilt die Haltetechniken in vier Gruppen ein: Kesa-gatame, Yoko-shiho-gatame, Kami-shiho-gatame und Tate-shiho-gatame.
3.) Hebeltechniken (Kansetsu-waza)
Hebeltechniken werden im Judo nur auf den Ellenbogen angewandt. Dabei wird kontrolliert Druck auf das Gelenk aufgebracht und zugleich der Partner fixiert. Die Bewegung entgegen der anatomisch vorgesehen Bewegungsrichtung führt zu einem stechenden Schmerz, welcher den Partner zur Aufgabe zwingt. Das signalisiert er durch Abklopfen, also dem Klopfen mit der flachen Hand auf die Matte oder auf den Partner oder durch rufen von: "Maitta", wenn man z.B. keine freie Hand hat. Man unterscheidet zwei Arten von Hebeltechniken: Streckhebel (Gatame-Gruppe) oder Beugehebel (Garami-Gruppe). In anderen Sportarten, z. B. Ju-Jutsu werden Hebel auch gegen die Beine, Handgelenk und Nacken ausgeführt. Aus Sicherheitsgründen ist das beim Judo verboten. Obwohl diese Technikgruppe gefährlich klingt, gibt es dabei keine Verletzungen: Erfahrene Judoka wissen, wie weit sie gehen dürfen - sowohl im Versuch, sich aus einem Hebel herauszuwinden als auch beim Hebeln.
5.) Falltechniken (Ukemi-waza)
Um sich bei den Würfen nicht zu verletzen, müssen alle Judoka Falltechniken erlernen. Dabei werden Methoden geübt, so zu fallen, dass man sich dabei nicht verletzt. Fallen wird nach allen Seiten trainiert: Seitwärts, rückwärts und nach vorne. Die Falltechnik vorwärts ist auch als "Judorolle" bekannt. Träger höherer Gürtelgrade trainieren sie als "freien Fall" in der Luft.
Ein Ippon (voller Punkt) wird vergeben, wenn einer der Kämpfer schnell und in guter Technik auf den Rücken geworfen wird, er bei einem Hebel oder einem Würger aufgibt oder 25 Sekunden auf dem Rücken liegend ohne Befreiungsmöglichkeit festgehalten wird. Die anderen Wertungen werden entsprechend vergeben, wenn die Ausführung des Wurfes nur teilweise erfolgreich war (weniger Schwung, nur teilweise auf den Rücken bzw. auf das Gesäß geworfen usw.). Für die Dauer einer Haltetechnik gelten zudem folgende Bewertungen:
Eine höhere Wertung übertrifft immer niedrigere Wertungen. So übertrifft ein Waza-ari immer eine beliebige Zahl an Yuko oder Koka. Ein Yuko übertrifft immer eine beliebige Zahl an Koka. Allein ein zweiter Waza-ari führt immer zu einem Ippon (waza-ari awasete ippon) und damit zu einem vorzeitigen technischen Sieg. Alle anderen Wertungen können nicht zusammen gezählt werden - d.h. ein Koka bleibt auch nach dem 10. Koka ein Koka und kann nie zu einem Yuko werden. Für Kinder und Jugendliche gelten leicht modifizierte Regeln.
Quelle: www.wikipedia.de